Franz HERBERTH
Formen I - Farblithographie


nachlassgestempelt, WKV 1956-20-3
Format der Darstellung:
18x35cm, auf BüttenPapier 44x57cm.

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Künstler
Franz HERBERTH, Franz Herberth wurde 1907 in Wien geboren und studierte ab 1924 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Franz Cizek, Erich Mallina, Anton Kenner, Rudolf Larisch und Berthold Löffler. Herberth verblieb nach Beendigung seines Studiums an der Schule, wo er ab 1930 als Lehrer in der Werkstätte für Druckverfahren tätig war. 1939 wurde er wegen seiner Ehe mit der Nichtarierin Bettina Freund in den Ruhestand zwangsversetzt, nachdem er schon im Jahr zuvor aus dem Bund Österreichischer Gebrauchsgrafik ausgeschlossen und zur Hilfsarbeit verpflichtet worden war. 1940 erhielt er endgültig Berufsverbot. Nach Beendigung des Krieges wurde Herberth zum Leiter der Werkstätte Druckverfahren an der nunmehrigen Hochschule für Angewandte Kunst bestellt und nach 20-jähriger Tätigkeit zum Hochschulprofessor ernannt. Herberth verstarb 1973 in Pulkau/Niederösterreich. Während die „Wiener Kinetisten“ der zwanziger Jahre um die Klasse Franz Cizek (laut Oswald Oberhuber „die einzig existente Schule des Futurismus“) wie Erika Giovanna Klien, Otto Erich Wagner, L. W. Rochowansky, Friederike Nechansky, Elisabeth Karlinsky oder Marianne Ullmann in verschiedenen Publikationen breit rezipiert und auch in Museumsausstellungen gewürdigt wurden, wird Franz Herberth z.B. in dem Buch „Wiener Kinetismus - Eine bewegte Moderne“ nicht einmal mit Namen erwähnt. Dies mag daran liegen, daß sich Herberth zu seiner Studienzeit (die sich mit derjenigen von Erika Giovanna Klien teilweise überschnitt) und in den Jahren danach nicht der Abstraktion sondern dem deutschen Expressionismus verpflichtet fühlte. Erst Anfang der fünfziger Jahre wandte sich Herberth der Abstraktion zu und tat dies dann mit einer Experimentierwut, die in der österreichischen Nachkriegskunst ihresgleichen sucht. Am Erstaunlichsten an Herberths Farblinolschnitten ist vielleicht der Umstand, daß sie eine Erinnerung an ein wesentlich jüngeres Phänomen wachrufen. Was Grafikdesigner heute aus dem Rührtopf von Photoshop holen, hat Herberth in den Fünfzigern längst analog zustande gebracht.

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